Die Pfarre Niederleis kann auf ein langjährige Geschichte zurückblicken. Bereits 1135 wir von einer "Pfarre Leize" gesprochen (Greifensteiner Urkunde). Im Jahre 1209 stiftete Pfarrer Hugo von Leis zum Grabe Herzog Heinrichs Jasomirgott in der Schottenkirche zu Wien ein "Ewiges Licht". Später finden wir den Ort als Filiale von Großrußbach, und erst unter Kaiser Ferdinand scheint Niederleis wieder selbstständige Pfarre geworden zu sein. Bis 1760 gehörte auch Gebmanns hierher, Helfens und Pürstendorf waren vorübergehend nach Herrnleis eingepfarrt. Gegenwärtig umfasst die Pfarre Niederleis die Orte Niederleis, Nodendorf, Helfens und Kleinsitzendorf.
Vor dem Neubau der jetzigen Pfarrkirche hatte Niederleis nur eine Kapelle im Dorf, die sich auf dem Platz der jetzigen Pfarrkirche befunden hatte. Die damalige Pfarrkirche stand im jetzigen Kirchenfriedhof, also weit außerhalb des Ortes. Sie wurde "Feldkirche" oder "Maria im Felde" genannt. Im Jahre 1800 übernahm Joseph Th. Prunner das Amt des Pfarrers von Niederleis. Er hatte eine heikle und schwierige Aufgabe vor sich: Sowohl die Dorfkapelle, als auch die Pfarrkirche befanden sich ineinem sehr schlechten Bauzustand. Dieser Umstand war schon Jahrzehnte bekannt, Entscheidungen wurden aber hinausgeschoben. Im Jahre 1809 brach in der Sakristei der Feldkirche ein Brand aus. Dies erzwang eine sofortige und endgültige Entscheidung. In den Jahren 1809 und 1810 wurden Feldkirche und Kapelle abgetragen. Am 21. August 1811 erfolgte die Grundsteinlegung für die neue Pfarrkirche. Baumaterial wurde teilweise auch aus den Trümmerberg der ehemaligen Feldkirche geholt. Pfarrer Prunner selbst war beim Bau der neuen Kirche rastlos und unermüdlich tätig. Im Jahre 1814 konnten schließlich die Bauarbeiten abgeschlossen und die neue Pfarrkirche von Fürsterzbischof Sigismund von Gerlachstein geweiht werden.